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Gedenkstätte

Am 17. Mai 2015 wird an der Sperrmauer die neue Gedenkstätte für die Opfer der Möhnekatastrophe eingeweiht.

Verlegen oder ausweichend waren die Reaktionen, wenn die Sprache darauf kam, zuletzt beim Besuch einer Gruppe Kinder aus Tschernobyl, die in Wamel zur Erholung waren. Sie kamen mit einem großen Blumenstrauß und wollten ihn zum Mahnmal an die Sperrmauer bringen. Es seien doch so viele russische Mütter unter den Menschen gewesen, die damals in den Fluten ertranken. Das Mahnmal fanden sie nicht.

Fast 70 Jahre nach der Katastrophe entschloss sich der Vorstand des Heimatvereins Möhnesee, sich einer seit Jahrzehnten in der Gemeinde Möhnesee versäumten Verpflichtung zu stellen und die Errichtung eines Gedenkortes in Angriff zu nehmen.

 

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Es war eine schwierige Aufgabe, die sich der Heimatverein damit aufbürdete. Doch pünktlich am 17. Mai 2015 – auf den Tag genau 72 Jahre nach der Bombardierung der Sperrmauer konnte eine 2,60 m hohe und 2,2t schwere Grünsandstein-Stele enthüllt werden, um künftig dauerhaft sowohl die Bürger als auch die jährlich vielen tausend Besucher an das schreckliche Geschehen zu erinnern: an die 1300 Flutopfer, die abgestürzten Piloten und an die beim Wiederaufbau zu Tode strapazierten Zwangsarbeiter.

Bei allen Opfern – welcher Nationalität sie auch waren – bleibt die entscheidende Frage unbeantwortet: Wozu? Zusätzlich in Edelstahl eingraviert, bieten sich dem Betrachter einprägsame Denkanstöße. Sie verdeutlichen, dass es dem Heimatverein bei diesem echten Kraftakt um mehr als nur um die Vermittlung von Geschichtswissen geht.