Draußen beobachtet

13 Naturdenkmäler in der Gemeinde

Alte Eichen beherrschen die Naturdenkmal-Liste

Von Professor Dr. Wilfried Stichmann. Erschienen im Soester Anzeiger am 4.12.2019


MÖHNESEE – Denkmäler pflegen in der Regel alt, besonders sehenswert und wertvoll zu sein. Sie sind bekannt und werden oft fotografiert. Man denke beispielsweise nur an die Drüggelter Kapelle, an die Kanzelbrücke oder an das Haus Stockebrand. Alle genannten Eigenschaften treffen auch für die Naturdenkmäler zu, bei denen es sich „um rechtsverbindlich festgesetzte Einzelschöpfungen der Natur“ handelt. Wegen Ihrer Seltenheit, ihrer Eigenart oder ihrer Schönheit wurden sie unter gesetzlichen Schutz gestellt, nicht zuletzt um sie auch künftigen Generationen als Besonderheit ihrer Heimatlandschaft zu erhalten.
Anderswo sind es vielerlei natürliche Kleinobjekte, deren Fortbestand und Unversehrtheit gesichert werden sollen. So etwa auch Pflanzenstandorte, Steinbrüche mit charakteristischen Aufschlüssen, Quellen und Bachabschnitte. Vor allem aber handelt es sich um alte und seltene Bäume. In der Gemeinde Möhnesee sind es ausschließlich Bäume, vor allem alte Eichen, die in das Naturdenkmalbuch des Kreises Soest eingetragen sind.
Von Zeit zu Zeit müssen die 13 Naturdenkmäler im Gemeindegebiet überprüft und auf mögliche Schäden – etwa durch Sturm und Dürre – nachgesehen werden. Der Kreis und die Gemeinde sorgen auch für die Pflege der geschützten Denkmäler. Eine Arbeitsgruppe des Heimatvereins will ehrenamtlich die Schönheit und den Zustand der Bäume fotografisch dokumentieren, unter denen die Schäferlinde an der Bundestraße 516 wahrscheinlich den meisten Bürgern bekannt ist. Besonders markant durch Eingriffe des Menschen in die Baumgestalt ist die Eiche zwischen Stockum und Wamel, besonders wertvoll die Eiche im Körbecker Freizeitpark, unter der im Sommer stark besuchte Gottesdienste gefeiert werden.
Im Arnsberger Wald haben die Wilhelm-Steig- und die Präsidenteneiche – im Gegensatz zu den Fichten – die Stürme ramponiert und pflegebedürftig überstanden. Der Heimatverein versucht, die Naturdenkmäler – ebenso wie die Baudenkmäler – im Bewusstsein der Bevölkerung zu halten. Dazu gehören auch der Schutz und die Pflege der Umgebung der Denkmäler.
Mit Blick auf künftige Generationen empfehlen Heimat- und Naturfreunde, einen Blick auf heranwachsende stärkere Bäume zu werfen, die bei der nächsten Aktualisierung der Naturdenkmal-Liste des Kreises Soest berücksichtigt werden sollten. Altersschwäche, Blitz und Sturm können nämlich den Denkmälern trotz Schutz und Pflege durchaus ein vorzeitiges Ende bereiten. Und Nachfolger sollten schon auf der Matte stehen.