Draußen beobachtet

Angebote für alle Vögel

Für Weich- und Körnerfresser optimale Menüs

Von Professor Dr. Wilfried Stichmann. Erschienen im Soester Anzeiger am 13.02.2019


MÖHNESEE – Während Experten noch ernsthaft darüber diskutieren, ob die Winterfütterung der Vogelwelt hilft oder schadet, haben die Vogelfreunde im Lande wohl mehrheitlich eine Entscheidung getroffen. Auch zwischen Möhne und Haar sieht man Meisenknödel und mit Futter beschickte Futterstellen, zumal seit ein Hauch von Schnee zeitweilig für Winterstimmung sorgt. Was gibt es Schöneres, als in der warmen Stube zu sitzen und am Fenster den gefiederten Gästen zuzuschauen, womöglich den Kindern die verschiedenen Vogelarten zu erklären.
Obwohl nur knapp zwei Kilometer voneinander entfernt, ist die Vogelwelt Körbecker Gärten oft grundverschieden. Kohl- und Blaumeisen hängen überall an für sie ausgebrachten Futterknödeln. Doch während in dem einen mit Schnitthecken umgebenen Garten ganze Scharen von Haus- und Feldsperlingen sich um das Futter raufen, sind in dem anderen, wo Naturwiesen das Bild beherrschen, die Amseln mit aussortierten angefaulten Äpfeln zu beglücken. Entsprechend sind die Erlebnisse der Vogelfreunde vielfältig: Hier ist es der Sperber, der auf die in die Hecke als sichere Zuflucht geflohenen Sperlinge wartet. Auf der Naturwiese verträgt ein Eichhörnchen die Nähe der Amseln, aber wird von zwei Rabenkrähen in die Flucht geschlagen. Die versteckten Walnüsse suchen sie beide.
Die Beschaffung von Winterfutter für die Vögel ist nicht schwer. Wer es nicht selbst im Herbst gesammelt hat, kann es fast überall in Geschäften kaufen: Sonnenblumenkerne als Grundnahrungsmittel, blanchierte Erdnusskerne für gehobene Ansprüche. Eine Firma aus Ratingen bietet bereits in einem 74 Seiten starken Prospekt über hundert Artikel an , mit denen man Vögel an unserem Luxus Anteil nehmen lassen kann.
Aber das ist wohl nicht nötig. Ein Körbecker Vogelfreund stellt ein Futtergemisch, mit dem er verschiedene Vogelarten anlocken will, selber her und listet die Bestandteile auf: Weizenkleie und Fett, Maisgries und Rosinen, Erdnüsse, Hanf und Hirse. Und noch das ein oder andere mehr oder weniger. Wichtig aber ist die Beachtung einiger Gebote:
1. Keine Speiseabfälle füttern.
2. Den Futterplatz hygienisch sauber halten.
3. Die Futtermenge begrenzen, so dass sie zeitweilig geräumt ist.
4. Das Futter vor Regen und Schnee geschützt anbieten.
5. Katzen und Sperbern den Zugriff erschweren, indem den gefiederten Gästen die nötige Übersicht und Rückzugsmöglichkeiten bleiben.