Draußen beobachtet

Auffällige Baumgestalten

Der Baumkrebs gibt Anlass zu Fragen
Erschienen im Soester Anzeiger am 31.05.2017


MÖHNESEE – Baumstämme mit auffälligen Wucherungen erregen immer wieder die Aufmerksamkeit von Wanderern und Spaziergängern und sind Anlass zu Fragen und Vermutungen.
Wenn man erst darauf achtet, wird bewusst, dass die ringförmigen Wülste und Beulen gar nicht so selten und an Stämmen der verschiedensten Baumarten auftreten.
Laien, aber auch Förster, sprechen von „Baumkrebs“, obwohl alle wissen, dass diese Baumkrankheit mit Krebs eigentlich gar nichts zu tun hat.

Bei den auffälligen Wucherungen handelt es sich um die Reaktionen der Bäume auf eine ganze Anzahl verschiedener Bakterien und Pilze, die in Wunden und Risse der Stämme eindringen.
Die infizierten Bäume versuchen, die befallenen Wunden zu überwallen. Und weil das viele Male am selben Ort geschehen kann, können Verdickungen von beträchtlicher
Größe auftreten.
Bestimmte Bakterien und Pilze befallen jeweils ihre eigenen Baumarten, so dass es sich um zahlreiche verschiedene Krankheiten handelt. Nur die Krankheitsbilder sind einander ähnlich.
Sie sind leicht mit jenen Verdickungen zu verwechseln, die durch die Überwallung von Schälschäden durch Wild entstehen.

Weil der infizierte Baum immer stärker und tiefer Wundgewebe bildet, wachsen auch die Ringe und Beulen, so dass im Laufe der Zeit urwüchsige Missbildungen entstehen.
Am sogenannten Forsthausweg im Arnsberger Wald zwischen Stockum und Wamel sind gleich etliche Fichten befallen. Auch einige uralte Eichen-Überhälter, die noch aus der Zeit der Waldhude stammen und sich auch im Übrigen durch einen knorrigen Wuchs auszeichnen, sind nicht zuletzt infolge des Braumkrebses ungewöhnliche Fotoobjekte.

Quelle: wikimedia.org

Nicht weit vom Torhaus entfernt entdeckt de Naturfreund am Weg in Richtung Wilhelmruh bereits die ersten vom Baumkrebs befallenen Fichten.

Aber auch an vielen anderen Orten stößt er häufiger auf anormale Baumgestalten, die auf eine der vielen Baumkrebs-Krankheiten zurückzuführen sind
und nicht nur im Walde sondern auch in Parks und in Streuobstwiesen, in Alleen und bei Einzelbäumen unterschiedlicher Arten.