Draußen beobachtet

Hausgärten an der Möhne

Die letzten Astern und Fuchsien erinnern noch an die spätsommerliche Blütenpracht
Von Professor Dr. Wilfried Stichmann. Erschienen im Soester Anzeiger am 14.10.2017


MÖHNESEE – In den Hausgärten an der Möhne ist Wachablösung angesagt. Die letzten Astern und Fuchsien erinnern noch an die spätsommerliche Blütenpracht. Bald wird ausgeräumt. Zur Kirmes wird vielerorts der Garten Winterfest gemacht. In Gärtnereien steht bald schon die Winterbepflanzung bereit. Eine Führungsposition nimmt wieder die Schneeheide ein, die gerade in diesen Tagen beginnt, ihre winzigen glockenförmigen Blütchen zu eröffnen.
Sie hat schon im Spätsommer und Herbst die Blütenknospen vorbereitet, um bei Eis und Schnee für einen Lichtblick – wenigstens in den Gärten – zu sorgen. Die Winter stellen für die Schneeheide keine besondere Herausforderung dar. Schließlich ist sie dort, wo sie wildwachsend vorkommt, Schlimmeres gewohnt. Es sind vor allem die Kiefernwälder der Kalkalpen, von wo aus sie bis in die Täler der nördlichen Alpenflüsse vordringt.
Als „Heide“ bezeichnet man hierzulande die Vertreter zweier verwandter Gattungen aus der Familie der Heidekrautgewächse. Es sind einerseits die
Calluna- und andererseits die Erica-Arten. Zur erstgenannten Gattung gehört die Besenheide (Calluna vulgaris), die Charakterart der Lüneburger Heide und der Bergheiden der Naturschutzgebiete im Hochsauerland. Zur zweitgenannten Gattung zählt die Glockenheide (Erica tetralix), die auf feuchten moorigen Standorten der Ebene wächst.
Sie haben mit ihren Verwandten die Vorliebe für kalkarme, saure Böden gemeinsam. Die beiden Gattungen kann man übrigens an den Blättern gut voneinander unterscheiden.

Quelle: Angelika von Tolkacz

Die Blätter der Erica-Arten sind nadelförmig und quirlig am Stängel angeordnet, die der Gattung Calluna schuppenförmig, und stehen jeweils zu zweit einander gegenüber. Die Schneeheide ist auf sonnigem bis halbschattigem Standort im Garten ein hervorragender Bodendecker und der blühende Lichtblick im Wintergarten. Im Gegensatz zu den Verwandten liebt sie kalkreichen Boden.
Je nach Sorte sind die Blütchen der Schneeheide (Erica herbaces) weiß bis dunkel-rosa mit hervortretenden Staubbeuteln. Wenn man die Schneeheide-Landschaft in seinem Garten üppig dicht und blütenreich über längere Zeit erhalten will, empfiehlt es sich, die bis zu 50 Zentimeter hohen Halbsträucher regelmäßig nach der Blüte zurückzuschneiden.