Draußen beobachtet

Scilla

Beete und Rasen mit Frühblühern
Von Professor Dr. Wilfried Stichmann. Erschienen im Soester Anzeiger am 24.03.2018


MÖHNESEE – Eben hat sich das Eis aus dem Boden zurückgezogen, da schmücken sich ganze Beete und der Rasen mit Frühblühern. Unter ihnen als erster die Schneeglöckchen, die sogar über die Gartengrenze hinaus wandern, weil Ameisen ihre Samen fortschleppen.
Die Wildkrokusse fühlen sich auf mancher Rasenfläche so wohl, dass sie sich im Laufe der Jahre auch auf wenig gepflegtem, naturnahem Grünland flächendeckend ausbreiten.
Zu diesen ohne besondere Pflege sich vermehrenden Frühblühern gehört auch die Scilla, die hierzulande unter den wissenschaftlichen Namen bekannter ist als unter dem deutschen Namen „Blausternchen“, der gut die 10 Zentimeter großen Pflänzchen mit ihrer blauen endständigen Blütentraube beschreibt.

Quelle: Angelika von Tolkacz

Der wissenschaftliche Name ist ursprünglich für eine andere Art, die Meerzwiebel, bestimmt gewesen. In der Gemeinde Möhnesee gibt es Gärten, in denen die Scilla ganze Beete blau färben. Meistens handelt es sich um Scilla Sibirica, die tatsächlich aus Sibirien stammt und völlig frosthart ist. Der beste Standort für sie soll unter lichtem Gehölzbestand, das heißt sonnig bis halbschattig, sein.
Obwohl es auch rotviolette und weiße Zuchtformen gibt, werden blaue Scilla empfohlen. Sie sollten im Herbst gesetzt werden. Man kann sie aussäen oder auch ihre Brutzwiebeln setzen. Wenn der Standort passt, können sich die Pflänzchen in kurzer Zeit so schnell vermehren, dass sie sich flächendeckend ausbreiten. Nach der Blütezeit werden die Blätter eingezogen. Es ist nicht übertrieben, wenn man die Scilla sibirica als pflegeleicht bezeichnet, die den Garten schmückt und, obwohl zwischen Lippe und Möhnesee nicht ursprünglich heimisch, ihn dennoch mit üppigem Blau bereichert.