Draußen beobachtet

Trauerweiden sind jetzt besonders schön

Zweige neigen sich bis zur Erde hinab
Erschienen im Soester Anzeiger am 29.03.2017


MÖHNESEE – Schon aus der Ferne ist die Trauerweide an ihrer breiten Krone und an den bis zur Erde herabhängenden Zweigen zu erkennen. Sie ist ein Blickpunkt in jedem Park. Zurzeit wirken die Trauerweiden in ihrem frischen Grün besonders attraktiv, weil die Blättchen und die kleinen, bogig gekrümmten Kätzchen gleichzeitig austreiben.

Quelle: Angelika von Tolkacz

Die Echten Trauerweiden, die auf Bildern in China-Restaurants zu bewundern sind, hätte man im Abendland gewiss auch gern in die Parks geholt. Doch das geht nicht, weil sie nicht winterhart sind, zumindest zurzeit noch nicht. Unsere Trauerweiden sind Hybride aus der Echten Trauerweide (Salix babylonica) und der heimischen Silberweise (Salix alba), unserer stattlichsten, bis 25 Meter hohen Weidenart, die bis zu 200 Jahre alt werden kann.

Quelle: Angelika von Tolkacz

 

Das ist für Weiden schon ein extremes Alter. Während Silberweiden auf nährstoff- und basenreichen Standorten an zeitweilig überschwemmten Ufern recht häufig und weit verbreitet sind, gehört die Zuchtform, die Trauerweide zu den Park- und Gartenbäumen, die früher schon einmal häufiger gepflanzt wurden. Das mag allerdings weniger an einem Verlust ihrer Beliebtheit als an den geringeren Grundstücksgrößen liegen. Ein weiterer Nachteil ist die Brüchigkeit der Trauerweiden.

Viele von ihnen mussten zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit schon im Bereich der Krone gekürzt werden, was ihrer Großzügigkeit schadete. Nicht desto trotz sollte man -vor allem auf kommunalen Flächen- die Gelegenheit nutzen und mit der einen oder anderen Trauerweide dem Ortsbild ein markantes Gepräge verleihen. Die Nachbarschaft von Hauswänden und Rohrleitungen wird man gerade im Falle der Trauerweiden meiden, um ihnen keine Gelegenheit zu bieten, darin einzudringen. St.