Draußen beobachtet

Tropenpflanzen sind besonders empfindlich

Bislang herrschte noch kein richtiger Nachtfrost
Erschienen im Soester Anzeiger am 22.12.2015


MÖHNESEE – Im Garten blühen immer noch die letzten Rosen. Echten Nachtfrost hat es bislang nur an den wenigsten Orten im Möhnetal gegeben. In den Vorweihnachtstagen verzeichnet das Thermometer in Körbecke höhere Temperaturen als Ostern und am Pfingstmontag dieses Jahres. Selbst Tropenpflanzen hätten in Kübeln bislang draußen überwintern können. Dennoch ist es ratsam, auch Hibiskus, Korallenstrauch, Citrus-Arten und Engelstrompete wie gewohnt ins Winterquartier zu holen. Trotz milder Abende und günstiger Wetterberichte kann das Thermometer plötzlich kurz unter den Gefrierpunkt sinken, so dass die empfindlichsten Kübelpflanzen bereits Schaden nehmen.

Andere verkraften mühelos auch minus fünf Grad. Dazu gehören vor allem Südafrikaner und Pflanzen aus dem Mittelmeerraum. Bleibblumen und Agapanthus geht es selbst bei einigen Frostgraden in der Nacht draußen besser als in zu warmen Gewächshäusern und Wintergärten. Nur vorsichtshalber holt man Oleander ins Haus. Im vorigen Winter hätte man ihn getrost draußen lassen können. Einige Frostgrade schaden ihm weniger als der Lichtmangel und die Enge am Überwinterungsort. Generell gelten die Regeln, dass offene Blüten um zwei bis drei Grad empfindlicher  sind als die Laubblätter derselben Art und dass alte Pflanzen junge an Robustheit durchweg übertreffen. Wurzeln sind meistens besonders frostempfindlich, weshalb mit wenig Erde umgebene Stauden und Sträucher in Töpfen, Pflanzbecken und Trögen leichter erfrieren als ihre Artgenossen im regulären Gartenboden.

Für Erfolg beim Überwintern der Kübelpflanzen ist es wichtig, die übliche Gießdosis auf ein Minimum zu reduzieren. Nur Nadelgehölze und andere Immergrüne sollten – vor allem in Trockenjahren – möglichst gut wasserversorgt in den Winter gehen. Immergrünen Kübelpflanzen geht es am besten, wenn sie an einem kühlen, frostfreien Standort stehen und wenig Wasser bekommen. Auch draußen im winterlichen Garten gibt es günstige und weniger günstige Wuchsplätze. Als günstig erweist sich meistens ein windgeschützter Platz vor einer Mauer, aber möglichst nicht in praller Sonne.
Noch aber mag man kaum von Frost und Winter sprechen. Doch wichtig ist, jederzeit darauf gefasst zu sein, dass sich das Blatt wenden kann. Die gefiederten Wintergäste aus dem Norden Europas schwanken augenscheinlich auch noch zwischen Vorsicht und längerem Verweilen. Erst knapp die Hälfte ist im Hevetal und auf dem Wameler Seeabschnitt bereits eingetroffen, darunter auch Schellenten und Gänsesäger als echte Wintergäste. St.