Der Lebensraum des Arnsberger Waldes für Tiere und Pflanzen muss geschützt werden
Von Professor Dr. Wilfried Stichmann. Erschienen im Soester Anzeiger am 1.09.2018

MÖHNESEE – Der Arnsberger Wald ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Nordrhein Westfalens. Das macht ihn besonders wertvoll. Die Kölner Fürstenbischöfe haben das gewusst. Sie haben zwar vorrangig an die Jagd gedacht, als sie ihn vor Zerschneidung bewahrten. Doch sie vermachten den Menschen von heute einen Wert sondergleichen, indem sie ihn für Menschen, Tier-und Pflanzenwelt sicherten.
Das Land Nordrhein- Westfalen weiß dieses Erbe zu schätzen und investiert in großflächige Naturschutzgebiete, sogar in Vollnaturschutzgebiete , in denen sich die Natur nach eigenen Gesetzen entwickeln kann. Weil man weiß, wie selten solche Gebiete sind, in denen nur die Wanderwege der Tier- und Pflanzenarten keine künstlichen Brücken gebaut werden müssen, verzichtet man darauf, in wenigen Jahrzehnten das über ein Jahrtausend bewahrte Erbe zu versilbern.

By Petra Klawikowski [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], from Wikimedia Commons

Zumal Stürme ohnehin durch Windwurf eine günstigere Ausgangsposition für eine naturnahe Waldentwicklung geschaffen haben, werden Wanderer künftig den Naturpark erlebnisreicher genießen können. Wie gern eine Vielfalt heimischer Tiere im Arnsberger Wald sesshaft ist, beweisen Schwarzstörche und Kolkraben, Waldschnepfen, Eulen und Käuze, aber auch allerlei Insekten, für die hier in alten Buchenbeständen Rückzugsgebiete gesichert werden. Dabei genügt es nicht, ihre augenblicklichen Lebensräume zu sichern.
Im Arnsberger Wald ist die Chance, dass sie auch in Grenzbereiche ausweichen und sich vermehren können. In jüngster Zeit haben sich in wenigen Jahren Grauammern und Feldlerchen, Orchideen und Ackerwildkräuter verabschiedet, weil zu einseitig gewirtschaftet wurde. Dem Arnsberger Wald sollte man dieses Schicksal ersparen. Zumindest hatte man auch in der Politik die Absicht, den Wald als wertvolles Erbe für die Menschen und Natur als Rückzugsraum zu bewahren.