Draußen beobachtet

Pfingstrose und Pfingstvogel

Namen erinnern an die späte Blüte- und Heimkehrzeit
Erschienen im Soester Anzeiger am 14.06.2017


MÖHNESEE – Die Namen der drei höchsten Feste im Jahresgang begegnen uns in der Pflanzenwelt wieder. Mitten im Winter blüht trotz Eis und Schnee die Christrose, im Frühling läuten die Osterglocken oder Osterblumen das Fest ein und zu Pfingsten sind die Pfingstrosen in voller Blüte. Ihnen stehen mit dem Pfingstvogel, wie im Volksmund obendrein noch der Pirol genannt wird, auch noch eine Vogelart zur Seite.

In den heimischen Gärten sind die Pfingstrosen mit ihren auffallend großen Blüten fast überall vertreten. Die roten Kronblätter sind immerhin bis zu acht Zentimeter lang. Meistens sieht man „gefüllte Blüten“, bei denen Staubblätter zusätzlich in Kronblätter umgewandelt sind. In diesem Jahr öffneten die Garten-Paeonien, wie die Pfingstrosen bei den Gartenexperten auch heißen, ihre duftenden Blüten rechtzeitig zum Fest.
Erwähnenswert sind die großen Wurzelknollen, die Langlebigkeit und die großen Samen, die zur Verbreitung der beliebten Gartenpflanzen beitragen. Früher war die Pfingstrose auch als „Gichtrose“ bekannt, heute fast nur noch als Giftpflanze, die in allen Teilen giftig ist und Durchfall und Erbrechen hervorruft.

Quelle: Angelika von Tolkacz

Der Verwendung als Heilpflanze verdankt sie ihren wissenschaftlichen Namen Paeonia. Bei ihm handelt es sich um einen Gott der griechischen Antike, der unter anderem seine göttlichen Patienten mit Paeonienwurzeln heilte.

Die Heimat unserer Garten-Pfingstrosen sind die Südalpen. Die besonders beliebten Strauchpaeonien sind kleine Garten-Ziersträucher, die aus China stammen.
Der Pfingstvogel ist der Piro, der früher auch im Möhnetal beobachtet wurde. Als letzter kehrt er Ende Mai um die Pfingstzeit aus seinem afrikanischen Winterquartier zurück. Heute hört man die Vogelart, deren Männchen quittegelb und dadurch unverkennbar sind, nur noch ausnahmsweise einmal. St.