Draußen beobachtet

Wer rettet die Schleiereule?

Heimische Vogelart ist stark bedroht
Von Professor Dr. Wilfried Stichmann. Erschienen im Soester Anzeiger am 4.04.2018


MÖHNESEE – Der Winter war nicht besonders kalt, aber spät. Zu den Vögeln, die unter den Frostgraden litten, gehören die Eulen und Käuze. Sie hatten nichts von den vielen Futterstätten im Walde und in den Gärten. Sie brauchten lebende Mäuse, am besten in Ställen und auf ungefrorenem Boden. Und solche Jagdgründe stehen ihnen kaum noch zur Verfügung.

So ist damit zu rechnen, dass immer weniger nächtliche Jäger auf den Höfen den Nagern nachstellen. Dass es dennoch zu keiner Überpopulation kommt, garantiert das Gift, das überall ausgebracht wird. Manche Naturschützer vermuten, dass mit der Wiederausbreitung des Uhus in heimischen Fluren die Schleiereule noch einen weiteren Feind bekommen hat.

By Meles1 [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], from Wikimedia Commons

Seit geraumer Zeit ist die Schleiereule ein enger Kompagnon des Menschen. Dies könnte möglicherweise bald nicht mehr der Fall sein. Das Artensterben rückt immer näher an uns heran. Es ist an der Zeit, allen Käuzen und Eulen den höchstmöglichen Schutz zu gewähren. Dazu gehört auch, den Einsatz von Gift zu minimieren.