Draußen beobachtet

Blumen für den Sommergarten

Für Gartenfreunde lohnt sich ein Rundgang durch die Siedlung

Von Professor Dr. Wilfried Stichmann. Erschienen im Soester Anzeiger am 24.07.2019


MÖHNESEE – Interessierten Gartenfreunden kann man einen Spaziergang durch eine der Körbecker Neubausiedlungen – beispielsweise An Pastors Berge – empfehlen. Dort sind viele gepflegte Gärten – auf unterschiedlichste Art ideenreich gestaltet. Sie bieten einen reizvollen Anblick und können unter Umständen sogar eine Anregung für die eigene Gartengestaltung sein. Was aber auffällt, ist das Fehlen von Sommerblumen in den meisten Gärten. Sie könnten viele Anlagen noch reizvoller machen.
In einer Zeit, in der landwirtschaftliche Flächen nur noch ausnahmsweise für die Insektenwelt etwas hergeben, könnten die Gartenbesitzer stärker für Nektar und Pollen sorgen. Gerade in den Monaten nach der Lindenblüte könnten blühende Sommerstauden sowohl das Auge der Menschen erfreuen als auch dem Nahrungsmangel bei Bienen und ihren Verwandten, Hummeln und Faltern mildern.
Dazu bietet sich eine ganze Fülle verschiedener Garten-, aber auch Wildpflanzen an, von denen und deren Insektenfreundlichkeit man sich in heimischen Staudengärtnereien überzeugen kann. Überdauernde Sommerstauden sind besonders empfehlenswert, wenn sie – auch bei Zuchtformen – normal ausgebildete – also keine „gefüllten“ – Blüten haben. Im Augenblick sind die Glockenblumen in ihren blauen Farbtönen für den Blumenfreund eine Augenweide und für Insekten eine attraktive Futterquelle. Das gilt auch für die heimische Wildpflanze, die Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium).
Weitere empfehlenswerte Sommerstauden sind der Lavendel, die Kugeldistel (Echinops), die Sonnenbraut (Helenium), die Scabiosen, die Echium-Arten (Natterkopf) und die Spornblumen (Centranthus). Bei genauer Betrachtung sind die Stauden so vielfältig, dass sie für jeden Geschmack etwas zu bieten vermögen. Obendrein sind sie eine Anschaffung auf Dauer: Sie kommen Jahr für Jahr wieder und müssen nicht immer wieder neu beschafft werden. Natürlich kann man auch von wild und von verwildert wachsenden Pflanzen Samen und Ableger gewinnen. Margeriten (Chrysanthemum), Wilder Wermut (Origanum) und Sedum-Arten seien nur als Beispiele aus der Fülle der Möglichkeiten hervorgehoben.