Draußen beobachtet

Wasser war willkommen

Vogeltränken so wichtig wie Futterhäuschen im Garten
Von Professor Dr. Wilfried Stichmann. Erschienen im Soester Anzeiger am 14.07.2018


MÖHNESEE – Immer mehr Vogelfreunde werben dafür, Vögel das ganze Jahr über zu füttern, vor allem in naturfernen Gärten mit kurz geschorenem Rasen und hohem Anteil an Steinen und Schotter. Nicht minder wichtig ist in manchen Ortsteilen das Wasser. Bis vor einigen Jahren, als Gartenteiche Mode wurden, waren ganze Dorflagen wasserfrei. Wenn dann noch – wie in diesem Sommer – wochenlang trockenes Wetter mit Temperaturen um 30 Grad hinzukommen, tummeln sich die gefiederten Sänger wie die Kinder im Freibad.
Welche und wie viele gefiederte Gäste man in seiner Vogeltränke erwarten kann, hängt vom Wasserangebot in der Nachbarschaft ab. Vor allem wo Kinder in der Nähe sind, lohnt es sich, ihnen Gelegenheit zu geben, sie sowohl die Vögel beim Plantschen als auch beim Trinken beobachten zu lassen. Auch nur wenige Zentimeter tiefes Wasser wird gern angenommen, zumal wenn sich der Rand sanft zum Wasser neigt. Ähnlich wie bei den winterlichen Futterplätzen empfiehlt es sich, die Tränke und den Trink- und Badeort dort einzurichten, wo sich die Vögel in den Schutz eines Busches zurückziehen können.

By Braveheart [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], from Wikimedia Commons

Während die Vogelfütterung in den Notzeiten der Vögel für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit ist, glauben etliche, die Fütterung auf Zeiten mit Eis und Schnee beschränken zu müssen. Immer öfter aber wird darauf hingewiesen, dass es oft auch in der Tierhaltung an Abfällen fehlt und in der Monokultur und der Vielfalt nicht mehr das frühere reiche Nahrungsangebot gibt. Ungebrochen sind dagegen die Freude an der Vogelwelt und die Bereitschaft, alles für sie zu tun, vor allem seitdem man auch das Obst immer häufiger – vor allem mit Drosseln und Starren – mit ihnen zu teilen bereit ist.