Draußen beobachtet

Zweifarbige Blätter

Panaschierte Gehölze schmücken unsere Gärten
Erschienen im Soester Anzeiger am 27.12.2016


MÖHNESEE – Viele Ziergehölze in unseren Gärten und Parks wurden wegen der Schönheit ihrer Blattform angepflanzt. Einige legen aber mit der Zweifarbigkeit ihrer Blätter noch eine Besonderheit drauf, etwa jene Stechpalmen, deren stachelig gezähnte Blätter mit einem gelblich weißen Rand umgeben sind. Er kommt durch einen Mangel oder gar durch das Fehlen von Chlorophyll zustande. Vielen Menschen gefallen derartige Abweichungen von der Regel so sehr, dass sie solche Gehölze gezielt züchten und Gehölzrabatten damit beleben. Gartenfreunde sprechen vor „panaschierten Blättern“, die besonders häufig bei etlichen der ungezählten Efeusorten zu finden sind. Dabei kann es sich um eine „randliche Panaschierung“ handeln, die im Gemeindegebiet ebenso auftritt wie die „sektorale Panaschierung“, bei der die hellen Streifen von der Mittelrippe bis zum Rand verlaufen.

Das Muster auf dem grünen Blatt wirkt oft besonders dekorativ, manchmal auch auf wildwachsenden Gehölzen. Der Schwarze Holunder trägt oft mehr oder weniger große grün-weiße Flecken, die typisch für die „marmorierte Panaschierung“ sind. Aber auch etliche krautige Zierpflanzen in unseren Gärten haben panaschierte Blätter. Sie wurden gezielt gezüchtet, obwohl sie zumeist Ergebnisse partieller Defekte ihrer Farbstoffträger oder Chloroplasten sind. Vielfach beruht Panaschierung auf Gen- oder Plastidenmutationen und ist erblich. In anderen Fällen können auch Viruskrankheiten die Ursache sein. Die Weiß-Grün-Fleckung der Blätter mancher Gehölze erscheint Gartenfreunden so interessant, dass die Sorten -wenn sie über das Saatgut nicht vermehrbar sind- über Steckhölzer vegetativ vermehrt werden.

Quelle: Angelika von Tolkacz

Panaschierte Blätter findet man bei vielen Zierpflanzen und -wenigstens vereinzelt- in allen heimischen Gärten. Aber auch in freier Natur treten hin und wieder mit zweifarbigen Blättern ausgestattete Exemplare spontan auf, besonders häufig und auffällig bei Ahornarten und Buchen. Gartenspezialisten suchen nach ihnen, um mit ihnen zu experimentieren. Sogar unter den vielen verschiedenen Rosensorten gibt es panaschierte, die zu den Lieblingen der Gartenfreunde gehören. St.